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Wäre das Internet ein Land, läge es laut einer Greenpeace Studie auf Platz 6 beim weltweiten CO2-Ausstoß. Der Anteil digitaler Technologien am globalen Ausstoß wird sich, forciert u.a. durch die weltweite Pandemie, bis zum Jahr 2025 verdoppeln auf 8 Prozent. Das entspricht ungefähr den weltweiten PKW Emissionen bzw. der doppelten Emissions-Menge der zivilen Luftfahrt. Enorm, aber auch hier findet ein Umdenken in Unternehmen statt. Wie gestalte ich also meinen digitalen Fußabdruck nachhaltiger und welche Optionen bieten sich mir als Unternehmen, Verband oder Agentur?

Der erste Schritt: Jedes Bit zählt – Tempo, Tempo, Tempo!

Vereinfacht könnte man sagen: Je mehr Bit und je länger die Ladezeit der eigenen Website, desto größer der digitale Fußabdruck bzw. höher der CO2-Ausstoß der Firmenseite.

Neben nicht optimiertem HTML-Code, Stylesheet- und Skript-Dateien tragen insbesondere hochauflösende Bilddateien, Grafiken und Videos zu hohen Ladezeiten und vermehrtem CO2 -Ausstoß bei.

Zur einfachen Optimierung der Bilddaten finden sich im Netz zahlreiche (kostenfreie) Tools und Optionen u.a.:

  • Komprimieren von Bilddaten – iloveimg.com, compressjpeg.com, compresspng.com
  • Laden der Bilddaten nur im jeweils sichtbaren Bereich – Lazy Load
  • Automatische Anpassung der Bilddaten bei Mobilnutzung – responsive Bilddaten
  • Einfache Optimierung von Videodateien: Der Umwelt-Think-Tank „The Shift Project“ stellt einen Guide zur Verfügung zum Thema Videoladezeiten reduzieren bei gleichbleibender Videoqualität!
  • Video Ladezeiten optimieren

Geringe Ladezeiten sind nicht nur unter dem Umweltaspekt zeitgemaess, auch Google honoriert Websites mit optimierten Ladezeiten mit einem besseren SEO Ranking und vorderen Plätzen bei der Suchmaschinenanfrage.

Zweiter Schritt: Grünes Hosting – Serverstandort Deutschland

Wann ist ein Hostinganbieter wirklich grün?

Das Magazin für mehr Nachhaltigkeit in Mode, Wirtschaft, Mobilität, Gesellschaft & Co. #MyGreenChoice hat 2021 eine umfangreiche Recherche zu grünen Hostinganbietern veröffentlicht.

Neben einem Nachweis das „echter“ Ökostrom genutzt wird (Zertifikat oder Nennung der Bezugsquellen), spielt bei der Bewertung auch eine nachprüfbare nachhaltige Gesamtstrategie des Unternehmens eine Rolle – z.B. klimaneutrale Server-Kühlung mit Außenluft, nachhaltige Verwendung der Hardware, Elektrofahrzeuge, Konto bei einer Umweltbank, etc..

Drei der gerankten Hostinganbieter wurden u.a. ebenfalls vom Robin Wood Ökostromreport 2020 empfohlen – Biohost, Greensta und Strato.

Das übersichtliche Ranking von MyGreenChoice:

Grünes Hosting » 11 Anbieter im Vergleich (2021) (my-green-choice.de)

 

Dritter Schritt: Das HOW? WOW! Konzept – Nachhaltiger Seitenaufbau

Neben den technischen Aspekten, welche man am besten im Detail mit der gestaltenden Marketingagentur und/oder Programmierer abstimmt, könnte man grob sagen: „Bring Deine Information auf den Punkt – schnell, übersichtlich & einfach!“

Eine gute und durchdachte Planung der Website bzw. Navigation verkürzt Ladezeiten, verhindert Seitenabsprünge und bringt den Besucher schnell zur gewünschten Information/Aktion und somit wird weniger CO2 ausgestoßen.

Wer hat sich nicht schon mal genervt durch eine Website geklickt um am Ende die benötigte Info dann doch noch „versteckt“ im Designdschungel links unten auf der Startseite zu finden? Was sollte bei der Gestaltung einer nachhaltigen Startseite bzw. Website also Beachtung finden?

Die nachhaltige Startseite – alles auf einen Blick:

  • Zentral: Headline, Claim, aussagekräftige Kurzinformation inklusive CTA Button für die entscheidungsfreudigen Besucher
  • Optimierte und komprimierte Bild- und/oder Videodateien
  • Im Sichtbereich (mobil first) die Kontaktdaten mit Direktnutzungsoption (Chat)
  • Einbindung Social Media Buttons

Für eine intuitive Nutzerführung bieten sich sogenannte Behavior Patterns an, natürlich immer nur strategisch gut genutzt und orientiert an der Zielgruppe. Gelernte und oft gesehene Bildelemente und Funktionen werden hier exakt dort in das Layout gesetzt, wo der Websitebesucher diese Elemente erwartet. Ein Logo z.B. sitzt in der Regel oben links oder mittig und der Nutzer hat „gelernt“, dass ein Klick auf das Logo zum Startmenü führt.

Das Menü : Weniger ist hier weniger (CO2). Wenige Unterseiten, gut aufgebaut und informativ gestaltet runden den nachhaltigen Websiteaufbau ab. Weiterhin ist es sogar möglich durch eine Media-Query (prefers-color-scheme), das vom Nutzer voreingestellte Betriebssystem-Farbschema zu erkennen und die bevorzugte Hintergrundfarbe automatisch für die besuchte Website auszuspielen. Immer mehr User bevorzugen den nachhaltigeren und CO2 freundlichen Dark Mode.

Vierter Schritt: #EcoDesign – schnell, schmal & stylisch!

Eine schnelle, reduzierte und somit nachhaltige Website muss nicht den Charme eines spröden Wikipedia Eintrags versprühen, mit folgenden Design Vorgaben wird die eigene Firmenwebsite nachhaltiger UND bleibt visuell ansprechend:

  • Kein Trendhopping: Auswahl eines zeitlosen Designs um die Relaunchzyklen zu verlängern
  • WordPress „Sprint“-Themes: Die neue Generation schnell ladender Themes steht in den Startlöchern. Themes wie NEVE laden in unter 1 sec vollständig und bieten eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Design Fokus schärfen: Reduktion und Komprimierung von Bild- und insbesondere Videodateien.

Zehn Stunden Video haben eine höhere Informationsdichte als alle englischsprachigen Wikipedia-Einträge zusammen. (The Shift Project)

  • Typografie mit Nullfaktor: Anstatt extern integrierte Webfonts zu nutzen, lieber zurück greifen auf Systemfonts (z.B. Arial). Diese Standardschriftarten benötigen null Ladezeit, da sie nicht über einen Server/Internet geladen werden sondern standardmäßig auf den Endnutzergeräten installiert sind.
  • Plug-in und Analyse Tool Einsatz minimieren: Neben hilfreichen Plug-Ins wie u.a. Lazy Load, welches die Ladezeit verringert, gilt generell auch hier – weniger ist weniger (CO2). Um Pagespeed und CO2-Ausstoß zu optimieren, sollten nur unbedingt notwendige Back-Up, Analyse und/oder SEO Tools geladen werden.

Schritt Fünf: Digitaler Fußabdruck – CO2-Kompensation

Es muss nicht immer sofort eine komplett neue, nach Nachhaltigkeitsaspekten aufgesetzte Website sein. Auch Schritt für Schritt ist eine verbesserte CO2-Bilanz einfach erreichbar.

Nach sorgfältiger Analyse und Konzeptüberarbeitung kann Schritt für Schritt die Website verschlankt, verschnellert und verbessert werden. Wichtig ist vor allen Dingen, nicht verschieben – Start sofort, der Umwelt zuliebe!

Kontakt:

Silvia Wigard-Eibl

Zeitgemaess ONLINE Düsseldorf buzz@zeitgemaess.online